Am 1.11. erschien die Hamburger Erklärung zu Hochschul-Karrierewegen in der Wissenschaft der Landeshochschulkonferenz Hamburg (LHK), dem Zusammenschluss der Präsident:innen der Hamburger Mitgliedshochschulen in der bundesweiten Hochschulrektorenkonferenz (HRK). Sie entwickeln gemeinsam Positionen zu hochschulpolitischen Fragen und Perspektiven.
Es geht in diesem Papier darum, die Beschäftigungsbedingungen in der Wissenschaft stetig weiterzuentwickeln und dabei Chancengleichheit, Geschlechtergerechtigkeit und Diversität weiterhin zu verwirklichen.
So soll z. B. weiterhin darauf geachtet werden, Promovierende unabhängig von der Art der Finanzierung der Promotionsphasen gleich zu behandeln.
Und (endlich) soll bei in Projekten beschäftigten Promovierenden eine Freistellungsquote von einem Drittel der jeweiligen Arbeitszeit für das eigene Dissertationsprojekt ermöglicht werden. Das klingt selbstverständlich, ist es häufig nicht.
Karriereübergänge sollen an den einzelnen Hochschulen beraten werden, vor und am Ende der Promotion, auch der Postdoc-Phase soll parallel professionell Karriereentwicklung begleitend an die Seite gestellt werden. Das klingt selbstverständlich, ist es häufig nicht.
Und es geht konkret um mehr Möglichkeiten für Dauerbeschäftigungen in der Wissenschaft, gerade auch was Stellen im „Mittelbau“ und Dauerstellen für Postdocs angeht (Tenure Tracks für W1 und W2 sind ja schon länger im Gespräch). Die Hochschulen sollen strukturell innovative und attraktive Karrieremodelle für Dauerbeschäftigte außerhalb einer Professur und innerhalb der vielfältigen Wissenschaftslandschaft ermöglichen und entsprechende hochschulindividuelle Personalstrukturentwicklungspläne dafür unter Berücksichtigung von Chancengerechtigkeit und Diversität entwickeln. Mit dem Verweis auf die gesetzlichen Entwicklungen des Wissenschaftszeitvertragsgesetz „optional“.
Strukturell ist das aber auch als flankierende Maßnahme dazu möglich (Anm. der Verfasserin), worauf warten wir? Strukturell hängt das alles miteinander zusammen, wenn es um die Sicherung attraktiver und nachhaltiger Beschäftigungsbedingungen geht und Chancengleichheit, Geschlechtergerechtigkeit und Diversität gestärkt werden sollen, zum Beispiel „durch diversitätssensible Personalauswahlprozesse, entsprechende Schulungen von Auswahlgremien, Berücksichtigung von Reformen der Forschungsbewertung, Internationalisierung der Rekrutierung sowie die aktive Förderung von Frauen auf wissenschaftlichen Karrierewegen.“
Fazit: Es lohnt nicht nur diese 8 Seiten zu lesen, sondern genau diese dort skizzierten Maßnahmen jetzt auch schnellstmöglich einzufordern an jeder einzelnen Hochschule. Nicht zuletzt bedeutet das mehr finanzielle Ressourcen dafür bereit zu stellen und da gehen bekanntlich die wirklichen Auseinandersetzungen erst los.