Stipendiatin
Louisa Schneider

Projekt:

Resilienz erlangen: Persistenz und Wandel im Alltag – Eine Fallstudie zu Wind und Sturm auf den Ostfriesischen Inseln Norderney und Baltrum (Arbeitstitel)

Quelle: Kim Riester

Dein Name: Louisa Schneider

Universität: Universität Hamburg

Fachliche Rahmung Deines Promotionsprojektes:

MIN-Fakultät, Fachbereich Erdsystemwissenschaften, Geographie, Integrative Geographie

Das DFG-Projekt „CUORE – Cultures of response“ analysiert den kulturellen und dynamischen Charakter von Resilienz am Beispiel zweier Fallstudien zur Sturmresilienz: des Penghu-Archipels (Taiwan) und der Ostfriesischen Inseln (Deutschland).

Welche drei Hashtags beschreiben Deine Fachexpertise am besten?

#sozial-ökologische Resilienz #Katastrophenmanagement #Persistenz, Adaption, Transformation

Wie würdest Du fachfremden Kolleg:innen Dein Promotionsprojekt beschreiben? 

In meiner Promotion untersuche ich, wie sich die Resilienz einer Gemeinschaft aus alltäglichen Handlungen, Routinen und kulturell geprägten Praktiken entwickelt – und welche Rolle Persistenz und Wandel dabei spielen. Am Beispiel der ostfriesischen Inseln Norderney und Baltrum wird analysiert, wie die Bevölkerung mit Wind und Sturm im Alltag sowie mit Extremereignissen wie Orkanen umgeht. Grundlage bilden qualitative Interviews, deren Auswertung auf einer emergenten thematischen Kodierung basiert. Die Ergebnisse zeigen, dass Wind und Sturm bis in die feinsten Dimensionen des Alltagslebens und der kollektiven Kultur eingeschrieben sind – in Wissen, Erinnerung, sensorische Wahrnehmung, Gefühle und soziale Praktiken. Darüber hinaus spielt ein enges soziales Netzwerk eine zentrale Rolle für gegenseitige Unterstützung. Ergänzend werden geschlechtsspezifische Unterschiede innerhalb dieser Kategorien analysiert. Die Studie verdeutlicht so, wie kulturell eingebettete Alltagspraktiken entscheidend zur Katastrophenvorsorge und Resilienz beitragen – und welche Lehren andere Gemeinschaften daraus ziehen können.

Von welchen Deiner Veröffentlichungen, Ausstellungen o.ä. sollten andere unbedingt wissen?

Ich arbeite derzeit an vier wissenschaftlichen Artikeln – drei davon als Erstautorin –, die sich in einem fortgeschrittenen Stadium der Ausarbeitung befinden, jedoch noch nicht eingereicht oder veröffentlicht sind, weshalb ich ungern bereits darauf hinweisen würde.

Wie bist du auf Pro Exzellenzia lead aufmerksam geworden und worauf freust du dich in deiner Stipendiatinnenzeit besonders?

Auf das Programm aufmerksam geworden bin ich zunächst durch eine Kollegin, die im Rahmen des QfFM-Programms teilgenommen hatte und begeistert davon berichtete. Damals wusste ich noch nicht, dass Pro Exzellenzia auch weitere Programme anbietet. Später wurde ich über einen universitären E-Mail-Verteiler auf das Pro Exzellenzia lead-Stipendium aufmerksam. Am meisten freue ich mich darauf, meinen beruflichen Weg gezielt weiterzugehen – durch die Möglichkeit, mich durch das Angebot von Pro Exzellenzia fachlich und persönlich weiterzuentwickeln, neue Impulse für Führungskompetenzen zu erhalten und vor allem die Gelegenheit zu haben, mich mit anderen Frauen auszutauschen, die ähnliche Werte, Ziele und vielleicht auch Erfahrungen teilen.

Was sollten andere von Dir als professioneller Person noch unbedingt wissen?

Als Teil meiner professionellen Persönlichkeit sehe ich insbesondere mein Engagement, das sich derzeit vor allem auf die maßgebliche Mitgestaltung des GeoKinos konzentriert. Damit möchte ich Einblicke in Lebensrealitäten ermöglichen, die im gesellschaftlichen Diskurs oft unsichtbar bleiben. Das Stipendium bietet die Chance, dieses Engagement weiterzuführen – ein für mich zentraler Aspekt.

Was meinst Du, wo werden wir Dich beruflich in 5 Jahren antreffen?

Ich hoffe und wünsche mir, mein fünf Jahre älteres Ich in einer für mich spannenden und passenden Führungsposition innerhalb der Wissenschaft oder an der Schnittstelle von Forschung und Praxis wiederzufinden, wo ich inhaltlich sinnhafter Arbeit nachgehen, Verantwortung übernehmen und aktiv zu gesellschaftlicher Veränderung beitragen kann – insbesondere, indem ich Frauen und Menschen ermutige und unterstütze, die aufgrund ihrer Biografie (noch) nicht das Vertrauen in ihre eigenen Potenziale gefunden haben.

Das Projekt Pro Exzellenzia lead wird von der Europäischen Union und von der Freien und Hansestadt Hamburg (FHH) finanziert. Die Förderlaufzeit von Pro Exzellenzia lead ist vom 01.01.2025 bis 31.12.2028. Projektträger ist Hamburg Innovation GmbH.
Europäischer Sozialfonds
Stadt Hamburg