Stipendiatin
Roberta Vidic

Projekt:

Palestrina and the Origin of Harmonic Theories in Early Eighteenth-Century Venice.

Pro Exzellenzia plus Stipendiatin Roberta Vidic

Universität (Hochschule, an der Du promovierst bzw. promoviert hast): Hochschule für Musik und Theater Hamburg

Fachliche Rahmung Deines Promotionsprojektes (Fakultät/ Fachbereich/ Dept./ Projekt o.ä.):
Historische Musikwissenschaft, mit einem Schwerpunkt in der Geschichte der Musiktheorie

Welche drei Hashtags beschreiben Deine Fachexpertise am besten?
#Manuskriptforschung
#Geschichtsschreibung
#Harmonielehre

Wie würdest Du fachfremden Kolleg:innen Dein Promotionsprojekt beschreiben?
Harmonie hieß ursprünglich nicht weniger als die Vereinigung von Entgegengesetztem oder Verschiedenartigem
zu einem geordneten Ganzen. Im frühen 18. Jahrhundert wurde Harmonie zum Gegenstand
einer eigenen Lehre, die einer der größten Beiträge zur Beschreibung und Interpretation von
Musik darstellt. Mein Promotionsprojekt geht der Frage nach, wie die Entstehung solcher Theorien
gerade in Venedig und Umgebung möglich war, und setzt diese Entwicklungen in einen europäischen
Kontext, der durchaus bis nach Hamburg reicht.
Eine Besonderheit meiner Forschungsarbeit besteht darin, dass ich für alle relevanten Sprachen über
eine formale Vorbildung verfüge (Italienisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Latein). Die Überwindung
der Sprachbarriere zwischen Forschungskreisen und die breite Aufstellung meiner Archiv- und
Recherchearbeit stellt ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber der Arbeit von Kolleg:innen dar, die sich
in aller Regel eher auf lokale Quellen- und Literaturbeständen spezialisieren.

Von welchen Deiner Veröffentlichungen, Ausstellungen o.ä. sollten andere unbedingt wissen?
Ich möchte eine kurze Publikation ans Herz legen, die neben meiner Promotion entstanden ist und
einem Privatschüler Johann Sebastian Bachs aus dem Thüringer Becken gewidmet ist. Als gebürtige
Italienerin ist mir stets eine Freude, mich mit der Geschichte, Kultur und Geographie eines Landes zu
beschäftigen. Das trifft besonders auf das Land zu, nach dem ich seit vielen Jahren meinen Lebensmittelpunkt
verlegt habe und in dem ich wichtige Studien- und Berufserfahrungen gesammelt habe.
(im Druck) »Vom Orgelchoral zur Choralpädagogik: Heinrich Nikolaus Gerber als Schüler Bachs, Organist
und Lehrer«, in: Orgelmusik aus dem Schülerkreis Johann Sebastian Bachs (=Studien zur Orgelmusik
9), hg. von Michael Heinemann, Birger Petersen und Helena Schuh, Bonn: Dr. J. Butz.

Woran könnten andere erkennen, dass Du Pro Exzellenzia plus-Stipendiatin bist/warst?
Es sei denn, dass ich mir das Logo auf den Stirn eintätowieren lasse, wird es jedenfalls weniger sichtbar
als mein Migrationshintergrund bleiben. Ich hoffe und wünsche, dass mein Status als Pro Exzellenzia
plus-Stipendiatin vor allem an meiner exzellenten Forschungsarbeit und Vernetzung im Förderrahmen
erkennbar sein wird. Ich sehne damit aber auch den Tag herbei, an dem nur Exzellenz ohne
eine extra Portion Mut für ein Ankommen in diesem Land reichen wird.

Was sollten andere von Dir als professioneller Person noch unbedingt wissen?
Forschung und Lehre sind für mich Beruf und keine Berufung. Meine Befähigung zum Forschen und
Lehren spüre ich daher nicht als etwas besonders, das ich als Auftrag in sich fühle. Vielmehr begreife
ich sie als etwas, das nur konsequent von Bildungsweg, Qualifikation und Praxiserfahrung ausgeht.

Was meinst Du, wo werden wir Dich beruflich in 5 Jahren antreffen?
Weiterhin an einer Position, wo ich aktiv (mit)gestalten kann, anstatt gestaltet zu werden.

Wo möchtest Du gefunden werden? (Linkedin, Instagram, Xing, ResearchGate o.ä.)?
»Wer suchet, der findet.« Neben meinem institutionellen HfMT-Profil habe ich Profile auf ORCID, Linkedin,
Academia.edu und ResearchGate, dazu künstlerische Profile auf SoundCloud und YouTube.
Mein wissenschaftliches Networking läuft vor allem über andere Kanäle, aber ich werde mich bald
wieder auch der digitalen Gartenpflege zuwenden. Versprochen!

Das Projekt Pro Exzellenzia plus wird von der Europäischen Union und von der Freien und Hansestadt Hamburg (FHH) finanziert. Die Förderlaufzeit von Pro Exzellenzia plus ist vom 01.04.2021 bis 31.12.2024. Projektträger ist Hamburg Innovation GmbH.
Europäischer Sozialfonds
Stadt Hamburg